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Wer soll das bezahlen?

Wenn man sich mit dem eigenen spirituellen Weg befasst, erwachen möchte oder den Sinn hinter allem verstehen möchte, dann haben wir das große Glück, heute viel Hilfe dabei zu haben.
Egal ob über Bücher, Videos, Lehrgänge, Kurse usw.
Ich selbst  bin seit ein paar Wochen auf einer Reise durch Youtube.
Immer wieder bin ich erstaunt, wie viele tolle, interessante und teilweise auch schockierende Informationen doch so leicht zugänglich sind.
Aber schnell kommt man an einen Punkt, an dem man merkt, dass dieser Umstand Segen und Fluch im gleichen Augenblick sein kann.
Denn der eine erzählt dies, der nächste das. Fast jeder hat zu seiner Meinung/Erfahrung auch ein Buch geschrieben, in dem man das ganze nochmal genauer nachlesen kann.
Oder noch besser: Bietet Behandlungen, Beratungen oder ganze Kurse/Seminare an. Teilweise über mehrere Wochen.
Klar, so ein Buch kostet dann meist „nur“ um die 30 €. Aber finde mal 5 Themen in einer Woche interessant, dann sind es schon 5 Bücher und „schwubbs“ wäre man eher um die 150 € los.
Natürlich sind für manche 150 € nicht viel Geld.
Für andere sind aber schon 30 € ein Betrag, dessen Ausgabe wohl überlegt werden muss, weil es sonst für Fixkosten vielleicht nicht mehr reicht.
Mal ganz zu schweigen von irgendwelchen Seminaren, die dann gleich mal um die 1000-3000 € kosten sollen.
Und das dann auch mal 5?
Für jemanden, der sich schon überlegen muss, ein Buch zu kaufen?

Gerade habe ich nämlich wieder einmal ein sehr interessantes Video mit unglaublich tollen Denkansätzen und einer spannenden Theorie zu den Zusammenhängen und dem Sinn hier auf dem Planeten gesehen.
Und wenn man dann mehr wissen möchte, oder verstehen möchte, wie man selbst da mit drin hängt?
Tja, dann ist man auch gleich mal mit 125 € bis 2700 € mit dabei.
Da schoss mir einmal mehr ganz spontan laut die Frage durch den Kopf:
Wer soll das bezahlen?
So viel Geld mal eben locker zu machen, wenn man kein Topverdiener ist und auch nicht reich geerbt hat, ist nicht nur für mich nicht möglich.
Zumindest gehe ich davon aus.
Da drehten sich die Gedanken in meinem Kopf weiter.
Ich nutze alle Möglichkeiten, die sich mir bieten, um mich weiter zu entwickeln, um mein Weltbild zu überdenken und es gegebenenfalls dann auch anzupassen.
Aber immer wieder fehlt mir offenbar das Geld, um dann so richtig die Erleuchtung „bezahlen“ zu können. Wie passt das zusammen?
Was, wenn ich genau deshalb immer zu wenig Geld habe?
Da verstand ich.
Wie oft hätte ich dann aus dem Wunsch heraus, endlich mehr verstehen zu wollen, schon hier 3000 € und dort 1500 € ausgegeben? Für Denkansätze, die ich nach 2 Jahren weiterer Entwicklung sowieso wieder in Frage stelle, weil es sich nicht mehr stimmig anfühlt.

Ich will nicht behaupten, dass solche Angebote nicht vielen Menschen tatsächlich helfen oder ihr Leben verändern. Denn das ist bestimmt so.
Mir geht es um einen anderen Blickwinkel.
Wenn du das Gefühl hast, irgendwas nicht zu bekommen oder nicht bezahlen zu können, weil es gerade eben einfach bei aller Mühe nicht geht, dann wird das vermutlich seinen Grund haben.
Also anstatt darüber zu klagen, dass es einfach nicht so klappt, könnte man sich fragen, ob man dahinter ein Muster erkennen kann.
Wiederhole ich Verhalten, das mich offenbar nicht zu meiner Bestimmung führt und drehe mich deshalb im Kreis?
Welche Auswirkungen hätte eine Entscheidung, eine Ausgabe auf mein Leben in einem Jahr, oder in 5 Jahren? Sollte ich das wirklich wollen, oder ist es vielleicht sogar ganz gut, dass es gerade nicht klappt?
Glaube ich nur, das Seminar, den Job, die Handtasche oder den Kristall zu wollen, weil ich vielleicht gerade ein Loch in mir habe, das ich noch gar nicht wahrgenommen habe? Oder brauche ich es tatsächlich, um es zu füllen?

Wichtig ist nur eins:
Dass du nicht aufhörst, mit dir selbst im Dialog zu bleiben um auf diese Weise herauszufinden, was du wirklich brauchst oder willst.
Diese Antwort kann dir niemand sonst geben.
Auch nicht für viel Geld.

Und wenn du das eine oder andere Seminar tatsächlich für deinen Weg brauchst, dann wirst du es auch nicht vergessen können und über kurz oder lang daran teilnehmen können.


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