Das Thema Hochsensibilität taucht zwar immer
wieder einmal auf, aber trotzdem gibt es offensichtlich noch viele Menschen,
die zwar als hochsensibel eingestuft werden würden, selbst aber noch gar nicht
wissen, dass dem so ist.
Ein Mensch, der hochsensibel ist, hat oft das
Gefühl, nicht dazu zu gehören. Nicht verstanden zu werden, zu schwach für diese
Welt zu sein und seinen Platz deshalb darin nicht finden zu können.
Natürlich äußert sich bei jedem Menschen die
Sensibilität anders, denn wir sind ja auch alle unterschiedlich.
Und nicht nur das.
Wir haben auch unterschiedliche
Lebensgeschichten, die einen nicht unwichtigen Teil von uns ausmachen und uns
genauso mit zu der Person machen, die wir nun einmal sind.
Wie äußert sich aber nun diese besondere Form
der Sensibilität?
Einigen sind große Menschenansammlungen zu
viel, Geschichten oder Aufnahmen von Leid, Schmerz oder Unterdrückung rühren
sie oft zu Tränen oder stürzen sie in ein tiefes emotionales Loch, aus dem sie
dann nur schwer wieder herausfinden.
Völlig zum Unverständnis ihres sozialen
Umfeldes.
Aussagen von anderen Menschen rufen bei ihnen
oft innere Verletzungen hervor, an die ein nicht so sensibler Mensch gar nicht
denken würde.
Oft entstehen so schon in der Kindheit tiefe
seelische Wunden, die das spätere Leben dann noch zusätzlich erschweren.
Wichtig ist vor allem eins:
Wer hochsensibel ist, sollte unbedingt
erfahren, dass mit ihm oder ihr alles in Ordnung ist.
Keiner ist kaputt oder falsch oder zu schwach.
Nicht im Geringsten!
Ein hochsensibler Mensch nimmt seine Umwelt
einfach nur anders, sensibler wahr, als es andere Menschen können.
In der heutigen Zeit scheint auf den ersten
Blick kein Platz für jemanden zu sein, der eben viel sensibler ist und dadurch
auch intensiver fühlt und dementsprechend reagiert.
Doch wie alles auf der Welt, gibt es auch hier
wieder zwei Seiten der Medaille.
Denn was oft als Schwäche ausgelegt wird,
ermöglicht diesen Menschen eine Kreativität und Empathie zu entwickeln, von
denen andere nur träumen können.
Diese Kreativität findet sich dann in den verschiedensten
Bereichen wieder.
Leider haben die Hochsensiblen aber oft so sehr
damit zu kämpfen, in unserer schnelllebigen und rauen sozialen Gesellschaft zu
Recht zu kommen, dass ihr wundervolles, kreatives Potential gar nicht richtig
gelebt werden kann. Die Empathie hingegen ist oft eines ihrer wichtigsten
Hilfsmittel im Alltag.
„Gefahr gekannt, Gefahr gebannt“ ist der
wichtigste Schritt. Der erste Schritt.
Wer sich von dieser kurzen Beschreibung
angesprochen fühlt, der sollte sich unbedingt mehr mit diesem Thema auseinander
setzen.
Online findet man auch einige hilfreiche
Tests, die einem klar aufzeigen können, dass man vielleicht tatsächlich
sensibler ist, als man gedacht hätte. Und dass das völlig in Ordnung ist.
Ich verlinke hier einmal einen davon:
Erst wenn man weiß, warum man sich vielleicht
in manchen Situationen schwerer tut als es die Allgemeinheit von einem zu
erwarten scheint, kann man lernen, anders damit umzugehen.
Ich selbst reihe mich ebenfalls in die Gruppe
von Personen ein, die als hochsensibel bezeichnet werden.
Und zu erfahren, dass ich nicht seltsam, nicht
kaputt und auch nicht schwach bin, hat mir sehr geholfen, mich selbst und auch
mein Umfeld anders wahrnehmen zu können.
Zu dem Thema gibt es unendlich viel zu sagen
und deshalb war das bestimmt nicht mein einziger Blog-Eintrag dazu.
Aber nachdem sich am vergangenen Wochenende ganz
unverhofft gleich mehrfach Gespräche in diese Richtung ergeben haben, wollte
ich es auch unbedingt in meinem Blog zum Thema machen.
Künftig möchte ich ein Seminar/Workshop dazu erarbeiten
und anbieten. Wie man sich als hochsensibler Mensch vor emotionalen
Verletzungen besser schützen und mit seinem Umfeld entsprechend umgehen kann.
Wenn es soweit ist, werde ich natürlich auch
darüber berichten.
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