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Konsumverhalten in Sachen Kleidung optimieren

Vor ein paar Tagen habe ich auf Youtube ein Interview mit einer Bloggerin gesehen, die sich als Minimalistin bezeichnet und sich dabei aber natürlich trotzdem nicht alles verbieten möchte.
Diese Herangehensweise fand ich sehr spannend, auch wenn andere Minimalisten sicher genauso wenig das Gefühl haben, sich etwas selbst zu verbieten. Sie WOLLEN einfach nicht mehr besitzen als unbedingt nötig ist. Und das ist sicher eine sehr befreiende Art, durch sein Leben zu gehen.

Die Denkansätze finde ich super, auch wenn ich persönlich auf jeden Fall noch viel mehr mit mir herumschleppe, als unbedingt nötig wäre.

Trotzdem miste ich z. B. meinen Kleiderschrank 2 Mal im Jahr aus. Jedes Mal, wenn ich die Kleidungsstücke von Herbst und Winter wieder nach hinten packe und die Frühjahrs/Sommerkleidung dafür hervor hole, sortiere ich zuerst alles aus, was ich im letzten Jahr nicht ein einziges Mal angezogen habe.

Man glaubt es kaum, aber da ist immer wieder etwas dabei. Und ohne Diskussion wandern diese dann in eine Tüte.
Auch hier fällt das vielleicht die ersten Male schwer. Bis man nach und nach merkt, dass sie einem tatsächlich gar nicht fehlen. Man hat sie ja sowieso nie getragen.

Im zweiten Schritt probiere ich alle (ja, alle) Kleidungsstücke an, um zu sehen, ob ich mich damit noch wohl fühle und ob sie noch passen. Meist nehme ich mir da einem Sonntag so richtig Zeit für mich, um das zu tun. Ich mache schöne Musik und probiere mich durch alle Kleidungsstücke, wie in einem Modegeschäft.
Nur wenn sie dann von mir ein O.K. bekommen, wandern sie nicht in eine Tüte, die ich später an Freundinnen weitergebe, die sich raussuchen dürfen, was sie möchten. Alles andere gebe ich dann in die Kleiderspende.

Und das gleiche nochmal, wenn der Herbst den Sommer ablöst.

Seit einer ganzen Weile möchte ich gerne auf Fair Trade Kleidung umstellen, natürlich dann auch in Bio Qualität. Immerhin muss die Haut, unser größtes Organ, ja in erster Linie mit all dem klarkommen, was sich da sonst noch so in den Stoffen befindet.
Übrigens: Je heller ein Stoff ist, desto weniger Farbstoffe sind meist darin enthalten und desto weniger belasten wir unsere Haut damit.

Ich habe natürlich auch dunkle Kleidungsstücke, aber: Je öfter sie gewaschen wurden, desto verträglicher sind sie für die Haut. Je älter desto besser? ;-)

Da diese Fair Trade Kleidungsstücke nun einmal ziemlich teuer sind (zu Recht!) und man aber auch immer wieder mal auf den Geldbeutel achten muss, gibt es noch eine weitere Möglichkeit:

Secondhand Läden

Die haben kaum noch uralte Kleidungsstücke, sondern oft vom Vorjahr oder vielleicht von vor 2 Jahren. Wenn man dort kauft, ist das sogar noch ökologischer, als Fair Trade zu kaufen.
Denn diese Kleidungsstücke sind bereits da und müssen demzufolge nicht erst neu produziert werden.

Mit Freunden durchtauschen ist auch eine super Möglichkeit, ökologisch an neue Kleidungsstücke zu kommen.

Oder über Kleiderkreisel.


Es ist nur eine kleine Veränderung, aber wenn man sich darauf einlässt, kann man wirklich sehr viel im Großen und Ganzen verändern.
Wir hier in Deutschland sind zusammen mit den Amerikanern Spitzenreiter was den Konsum von Kleidungsstücken betrifft.

Es macht Spaß, sich neu zu erfinden, sich durch neue Dinge zu belohnen und immer wieder anders auszusehen. Aber wenn man ein bisschen zurück schraubt und die Bezugsquellen vielleicht erstmal nur zum Teil ändert, macht das auf die Masse der Personen einen großen Unterschied im allgemeinen Konsumverhalten.

Und dieses wird schließlich ständig von den Herstellern überprüft, um auf Trendbewegungen schnellstmöglich reagieren zu können.

Nichts anderes ist mit der Bezeichnung „Bio“ zuerst im Lebensmittelbereich passiert, oder geschieht gerade mit dem Angebot an veganen Lebensmitteln in den Standard-Supermärkten.
Und das ist wundervoll!

Nur durch unser Konsumverhalten können wir unsere Stimme so laut werden lassen, dass sie die Industrie auch wirklich interessiert.
Mit jedem Kauf oder Nicht-Kauf, lassen wir unsere Stimme erklingen. Ob wir wollen oder nicht.

Je mehr wir also wirklich darüber nachdenken, ob wir dieses und jenes wirklich brauchen, desto mehr kann und wird sich in Zukunft auch verändern.

:-)

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