Es gibt Phasen im Leben, in denen man Schübe
inneren Wachstums durchmacht.
Egal wie weit man schon glaubt zu sein.
Mich beschäftigt seit zwei Tagen das Thema „innere
Widerstände“.
Obwohl sie uns blockieren oder ausbremsen,
halten wir immer wieder an ihnen fest.
Warum?
Sie sind einfach sehr dick mit dem inneren
Schweinehund befreundet und mindestens genauso dick mit unserem Stolz.
Wenn wir also eigentlich irgendetwas nicht tun
möchten oder Angst davor haben, baut sich ein innerer Widerstand auf, der es
uns noch viel schwerer macht, über unseren Schatten zu springen.
Es sagt sich so einfach: Das muss man
überwinden.
Die Umsetzung ist weitaus schwerer. Denn man
kann diese Widerstände nicht wirklich überwinden. Man kann sie nur auflösen.
Und da liegt das Problem begraben.
Um sie auflösen zu können, müssen wir erst einmal
herausfinden, WOGEGEN wir gerade Widerstand leisten. Und WARUM.
Das erfordert sehr viel Mut und Ehrlichkeit.
Denn es ist viel einfacher, die Gründe FÜR den
Widerstand zu finden, als ehrlich zu hinterfragen, was der eigentliche Grund
hinter diesem Widerstand ist.
Wer das schafft, hat viel gewonnen.
Denn auch wenn es zuerst unangenehm ist und
man sich in weniger schönes Licht rückt, lernt man sich dadurch besser kennen.
Und das verhilft einerseits zu der Gabe, Situationen mit der Zeit unglaublich
schnell einschätzen und deren wahren Kern erkennen zu können.
Zugleich lernt man sich aber auch selbst
besser einzuschätzen und dementsprechend zu handeln.
In der Folge treten immer weniger Situationen
auf, die einem hinterher leidtun, in denen man sich selbst nicht unter
Kontrolle hatte und die einem deshalb vielleicht entglitten sind.
Wenn wir also innere Widerstände verspüren,
lohnt es sich, mit ihnen in Diskussion zu gehen und herauszufinden, warum wir
uns wirklich gegen irgendetwas oder irgendjemand sträuben.
Meist kommt dabei heraus, dass wir uns selbst
dadurch verletzt, bedroht oder aufgehalten fühlen und deshalb nicht einlenken möchten.
Oder dass wir gerade nicht die Kraft
aufbringen möchten, eine eigentlich notwendige Veränderung vorzunehmen.
Sich so etwas einzugestehen ist der erste
Schritt.
Und wenn der Ehrgeiz erst einmal gepackt ist,
fällt der zweite Schritt gar nicht mehr so schwer. Denn wer will schon in
seinem Leben vor sich hin dümpeln, wenn er doch erkannt hat, warum er gerade
nicht voran kommt?
Warum er vielleicht immer wieder krank wird, oder sich immer wieder in ähnlichen, negativ behafteten Situationen wiederfindet.
Manchmal schützen uns innere Widerstände
davor, Kraft oder Zeit zu verschwenden.
Aber sehr oft schlagen sie viel früher Alarm
als es eigentlich notwendig wäre und behindern uns auf diese Weise bei unserem
inneren Wachstum.
Wie bei einem Sportler, der immer wieder an
seine Grenzen stößt und seine Kondition nach und nach aufbauen muss, bevor er
richtig gut sein kann.
Körperlich fällt es scheinbar leichter zu
akzeptieren, dass die eigentlichen Belastungsgrenzen viel weiter entfernt sind,
als uns der Körper erst einmal glauben lassen will.
Im Kopf ist das nichts anderes.
Da wo Widerstand ist, hat es Energie
wahnsinnig schwer zu fließen.
Wenn wir lernen, unsere Widerstände zu
erkennen und zügig aufzulösen, falls nötig, bleibt mehr Energie im Fluss und
wir gehen leichter und glücklicher durch das Leben.
Kommentare
Kommentar veröffentlichen