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Die Zeit nutzen…


Gestern habe ich im Blog von Hexe Claire (https://holunderhexe.wordpress.com/) gestöbert und bin über einen Beitrag gestolpert, der mich noch einmal traurig zurück denken ließ.

2016 starb Tamme Hanken.

Und sie schrieb darüber, wie sie dieser Verlust berührt hat.
Sie hat ihn nicht persönlich gekannt, genauso wie ich ihn nicht persönlich kannte. Aber er hat uns und viele andere auf seine Weise berührt und uns Einblicke in seine Welt verschafft. Ich hätte ihn so gerne einmal kennengelernt.

Wie oft habe ich mir gedacht, dass ich unbedingt bei einem seiner „Kummertage“ am Hof vorbeigesehen hätte. Vielleicht, wenn ich das nächste Mal meinen Bruder in Hamburg besuche? Und dann einen Tagesausflug dort hin mache?

Heute ist es zu spät.

Es wird keine „Kummertage“ bei Tamme Hanken mehr geben.
Und obwohl ich ihn nie kennenlernen durfte, vermisse ich ihn. Ich vermisse, mit dabei zu sein, wenn er um die Welt gereist ist, oder uns am Leben auf seinem Hof und an seiner Heilkunst teilhaben ließ.

Oft heißt es, er wäre umstritten gewesen.
Nicht für mich. Und auch nicht für alle, mit denen ich bis jetzt über ihn gesprochen habe.

Ich war begeistert von seiner ehrlichen, direkten und doch herzlichen Art. Und ich war fasziniert davon, wie er das Steuer übernommen, sein Wissen weitergegeben und sein Leben in vollen Zügen gelebt hat.
Natürlich weiß man nie, was war, wenn die Kameras weg waren, aber ich bin sicher, dass er auch dann nicht traurig in der Ecke saß.
Auch Claire schrieb so schön: „…gelebt hat er ganz sicher und er war definitiv er selbst.“

Und was ist mit uns? Was ist mit mir? Was ist mit dir?
Kosten wir unser Leben voll aus?
Oder schleichen sich Sätze wie „Das mache ich nächstes Jahr“, „Das mache ich, wenn ich mehr Zeit/Geld habe“, „irgendwann mal…“ häufiger ein, als wir gerade vielleicht denken?

Tamme Hanken ist leider nur 56 geworden. Er hätte sicher noch viel erlebt, hätte er mehr Zeit gehabt.

Ich werde nie mehr zu einem „Kummertag“ an den Hanken Hof fahren können, um dort Tamme Hanken kennenzulernen.
Und das macht mich sehr traurig.

Aber ich will es als Ansporn nehmen und mein Leben in vollen Zügen leben. Natürlich gibt es Momente, in denen Abwarten, Ausruhen oder in sich gehen die bessere Alternative ist. 
Aber man kann das auch ganz bewusst tun, um ein Ziel das dahinter steht, bestmöglich zu erreichen.

Dann hat das Abwarten, Ausruhen oder in sich gehen auch einen bewusst gewählten Sinn, anstatt ein „vor sich hin dümpeln und das Leben an sich vorbeiziehen lassen“ zu sein.

Wir wissen nie, wie viel Zeit uns hier noch bleibt, um Erfahrungen zu sammeln und das Leben auszukosten.


Also fangen wir am besten jetzt damit an, wenn wir es nicht schon so leben.



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